Kernidee von XENOBau ist die Beschäftigung von Jugendlichen beiderlei Geschlechts und verschiedener Kulturen im Rahmen eines – im öffentlichen Interesse liegenden - Bauprojektes (erhaltende und verschönernde Arbeiten im sogenannten Baerwaldbad in Berlin Kreuzberg) in Verbindung mit arbeitsmotivierenden Lerninhalten sowie beruflicher wie interkultureller Qualifizierung.
Die Verknüpfung von Beschäftigung, Ausführung von denkmalgerechten baulichen Erhaltungsarbeiten, handwerklich-berufsorientierender Qualifizierung und die Auseinandersetzung mit kulturellen Verhaltensmustern und Normen ermöglichen positive Erfahrungen zwischen jungen Menschen unterschiedlicher Nationalität und fördern gezielt den interkulturellen Dialog, die Toleranz und den Aufbau gegenseitigen Verständnisses.
Das denkmalgeschützte Baerwaldbad wurde 1898 - 1901 im Stil eines italienischen Palazzo errichtet. Seit der Übernahme durch den gemeinnützigen Sportverein TSB e.V. im Jahr 2002 wird das Bad von über 35 Schulen und Vereinen genutzt. Unter fachlicher Anleitung (aus den Berufsfeldern Maler und Tischler) wurden 14 Jugendliche unter 25 Jahren vom 1.8.2007 bis 30.9.2008 beschäftigt und qualifiziert. In den historischen Treppenaufgängen, im Eingangsbereich und in den Umkleiden der kleinen Schwimmhalle wurden mit den Jugendlichen im Rahmen einer praxisorientierten Qualifizierung denkmalgerechte Sanierungsarbeiten durchgeführt. Unter Beachtung der vorhandenen Substanz wurden beispielsweise die Wandflächen farblich neu gestaltet, fehlende Türen nach altem Vorbild nachgebaut oder vorhandenen neue Türen durch Holztüren nach historischem Vorbild ersetzt.
Neben der berufsorientierten Qualifizierung bildete die interkulturelle Bildung einen weiteren Schwerpunkt. Die Jugendlichen lernten, sich in Workshops mit Vorurteilen, interkultureller Kommunikation und Herkunft auseinanderzusetzen. Weitere Themen waren die Alltagsgeschichte des Badens, die lokale Baugeschichte des Stadtbades Kreuzberg, die Tradition türkischer Hammams (auch unter dem Gesichtspunkt der Denkmalpflege). Unterschiedliche kulturelle Traditionen wurden somit erarbeitet, vor Ort erfahrbar gemacht und in Beziehung gesetzt zu Erfahrungen des eigenen kulturellen Hintergrunds.
XENOBau wurde unterstützt durch das Sonderprogramm „Beschäftigung, Bildung und Teilhabe vor Ort/ XENOS – Leben und Arbeiten in Vielfalt/ Soziale Stadt“ der Bundesministerien für Arbeit und Soziales sowie Verkehr, Bau und Stadtentewicklung, das Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und den TSB e.V.